Die Eclipse Foundation gründet die Eclipse Dataspace Working Group, um globale Innovationen im Bereich Datensouveränität zu fördern

die Eclipse Foundation hat eine Dataspace Working Group gegründet. Diese Working Group soll neue Datenräume auf der Grundlage von Open-Source-Technologien fördern, indem sie den nahtlosen Austausch von Daten zwischen Privatunternehmen, Regierungen, Hochschulen und anderen Institutionen ermöglicht.

Brüssel, 05.12.2023 /

Die Eclipse Foundation, eine der weltweit größten Open-Source-Software-Stiftungen, gab heute die Gründung der Eclipse Dataspace Working Group (WG) bekannt. Diese neue Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, neue Datenräume (Dataspaces) auf der Grundlage von Open-Source-Technologien zu fördern, indem sie den nahtlosen Austausch von Daten zwischen Privatunternehmen, Regierungen, Hochschulen und anderen Institutionen ermöglicht. So soll ein Ökosystem für technologische Innovationen geschaffen werden, das über die Europäische Union (EU) hinausreicht. Datenräume sind föderierte Netze vertrauenswürdiger Verbindungen zur gemeinsamen Nutzung von Daten, um den Informationsaustausch zu gegenseitigem Vorteil zu fördern. Sie sind ein entscheidendes Element der EU-Strategie zur Schaffung einer Innovationskultur auf Basis von Datenschutz und Datensouveränität.

Um dieses Ziel zu erreichen, bietet die Eclipse Dataspace Working Group Governance, Leitlinien und Unterstützung für Open-Source-Lösungen, die die Entwicklung von und die Teilnahme an Datenräumen ermöglichen. Die Arbeitsgruppe fokussiert sich weder auf eine bestimmte Branche noch auf eine bestimmte Art von Organisation. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die weltweite Einführung von Datenraum-Technologien zu ermöglichen, um die Schaffung und den Betrieb von vertrauenswürdigen Ökosystemen für den Datenaustausch zu fördern.

„Datenräume unterstützen die gemeinsame Nutzung von föderierten, souveränen und vertrauenswürdigen Daten. Dadurch ermöglichen sie neue Geschäftsmodelle, bei denen mehrere Akteure ihre Daten zu ihrem eigenen Vorteil zusammenführen und ein vertrauenswürdiges Mittel für den Datenaustausch schaffen können, das dezentralisiert, egalitär und sicher ist“, sagte Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation. „Open-Source-Software ist das logischste Mittel, um diese neue Realität zu schaffen. Die Eclipse Foundation bietet das ideale herstellerneutrale ‚code first‘-Governance-Modell, um diese Zukunft zum Leben zu erwecken.“

Die Aufgabe der Eclipse Dataspace WG ist es, ein Forum für Einzelpersonen und Organisationen zu schaffen, um Open-Source-Software, Spezifikationen und Kooperationsmodelle zu entwickeln und zu fördern, die für die Entwicklung skalierbarer, industrietauglicher Komponenten auf der Grundlage offener Standards für Datenräume erforderlich sind. Zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgruppe gehören eine Reihe von Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Bereich, darunter Amadeus, Fraunhofer, IDSA, iShare, Microsoft und T-Systems. Die Eclipse Dataspace WG soll sich auf die Teilnahme an der Entwicklung von Standards, die Implementierung und das Onboarding bestehender Open-Source-Projekte konzentrieren und damit verbundene Projekte im Einklang mit dem übergeordneten Ziel der Unterstützung eines breiten Ökosystems interoperabler Datenräume leiten.

Zu diesem Zweck strebt die Arbeitsgruppe ein komponentenbasiertes Modell an, das Projektsammlungen in drei verschiedenen Gruppen unterstützt:

  • Dataspace Core & Protocols (DCP) DCP konzentriert sich auf die Kernprotokollspezifikationen und deren Standardisierung. Es sorgt außerdem für die Abstimmung zwischen den Protokollspezifikationen und OSS-Projekten, die obligatorische Datenraum-Funktionen implementieren.
  • Dataspace Data Plans & Components (DDPC) DDPC konzentriert sich auf die Angleichung von Projekten zur Umsetzung von Datenplänen, die wesentliche Komponenten für Datenräume sind, sowie auf zusätzliche optionale Elemente, die erweiterte Datenraum-Szenarien ermöglichen. Dazu gehören Projekte, die für die Schaffung eines funktionsfähigen Datenraumes nicht unbedingt erforderlich sind, aber zusätzliche Funktionen bieten, die den wirtschaftlichen Wert von Datenräumen erhöhen.
  • Dataspace Authority & Management (DAM) DAM konzentriert sich auf die Anpassung von Werkzeugen und Arbeitsabläufen, um die Implementierung von Datenräumen zu ermöglichen. Die damit verbundenen Projekte werden Dataspace-Autoritäten bei der Verwaltung ihrer Datenräume unterstützen. Dazu gehören Richtlinienverwaltung, Mitgliederverwaltung und Starterkits für Dataspace-Autoritäten.

Insgesamt zielen die drei Vorhaben darauf ab, ein Ökosystem von Projekten zu schaffen, die verschiedene Aspekte von Datenraum-Lösungen abdecken. Die Implementierungen schließen sich nicht aus, es können Projekte entstehen, die sich überschneiden. Das Verbindende zwischen den Projekten sind die Protokolle, die ein Mindestmaß an praktikabler Interoperabilität gewährleisten sollen.

„Durch die Förderung von Implementierungen und Spezifikationen wollen wir Datenräume zu einer wichtigen Komponente in zukünftigen datengesteuerten Unternehmen machen. Zusammen mit Projekten wie Eclipse Cross Federation Services Components, Asset Administration Shell-Initiativen und Tractus-X, der Catena-X-Referenzimplementierung, haben wir ein einzigartiges Ökosystem für digitale Souveränität unter dem bewährten Governance-Modell der Eclipse Foundation geschaffen“, so Michael Plagge, VP, Ecosystem Development bei der Eclipse Foundation.

Die Eclipse Dataspaces WG wird auch mit bestehenden Organisationen zusammenarbeiten, die sich mit Datenräumen beschäftigen, darunter das Data Spaces Support Centre (DSSC), die International Data Spaces Association (IDSA), die iSHARE Foundation (iSHARE) und Catena-X. Zusammen mit der Eclipse Dataspaces WG werden sich diese Organisationen gegenseitig bei einer Vielzahl von Vorhaben unterstützen, wie etwa bei der Gründung neuer Datenraum-Initiativen, der Erstellung von technischen Kompatibilitätskits und der Erzielung eines Konsenses über Produkt-Roadmaps und neue Funktionen.

Die Eclipse Dataspaces WG bietet allen Organisationen, einschließlich Unternehmen, Technologielieferanten, Cloud-Anbietern, akademischen Abteilungen oder Regierungsorganisationen, eine einzigartige Gelegenheit, die Zukunft der Technologieentwicklung in der EU mitzugestalten. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe unterstützt nicht nur die Nachhaltigkeit der Gemeinschaft, sondern bietet auch die Möglichkeit, an Marketinginitiativen teilzunehmen und direkt mit einer Vielzahl von EU-Organisationen in Kontakt zu treten, die neue Technologien entwickeln. Entdecken Sie hier die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft. Ihr Engagement kann dazu beitragen, die Zukunft von Datenräumen auf der ganzen Welt voranzutreiben.

Zitate von Mitgliedsorganisationen der Eclipse Dataspaces Working Group

Amadeus
„Datenräume haben das Potenzial, eine neue Dynamik zu schaffen und Innovationen in vielen Bereichen zu fördern. Sie könnten wirklich dazu beitragen, Ökosysteme in der gesamten Tourismusbranche zu verbinden“, sagt Nikolaus Samberger, Senior Vice-President Engineering bei Amadeus. „Als strategisches Mitglied der Eclipse Dataspace Working Group freuen wir uns bei Amadeus sehr, diese gemeinsame Initiative zu starten, die zweifellos eine Schlüsselrolle im globalen Datenraum-Ökosystem spielen wird“.

Fraunhofer
„Für den Erfolg von Datenräumen ist es notwendig, verschiedene Stakeholder aus unterschiedlichen Ländern, Domänen, Größen und Interessen zusammenzubringen und einen neutralen Ort für den Dialog und die Zusammenarbeit zu schaffen, um die gemeinsame Vision der gemeinsamen Datennutzung zu formulieren“, sagt Prof. Dr.-Ing Boris Otto, Leiter des Fraunhofer ISST (Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik). „Mit dem Start der Eclipse Dataspace Working Group bieten wir nun auch einen solchen Ort, um die Vision gemeinsam in technische Spezifikationen und Technologien zu überführen. Innerhalb der EDWG können wir die gegenseitigen Vorteile von Open Source und den Best Practices der Eclipse Foundation nutzen.“

IDSA
„Datenräume haben einen Reifegrad und eine Akzeptanz erreicht, die ein starkes Governance-Framework erfordern. Nur so können geschäftsrelevante Dienste entwickelt werden, die die gemeinsame Nutzung von Daten unter Wahrung der Datenhoheit ermöglichen“, sagt Sebastian Steinbuss, CTO bei IDSA. „Wir freuen uns, Teil der Eclipse Foundation Community in der Dataspace Working Group zu sein, um die Gemeinschaft der Datenraum-Enthusiasten im Bereich der Open-Source-Software zu erweitern.“

iSHARE Foundation
„Datensouveränität für alle ist die Hauptaufgabe und der Schwerpunkt von iSHARE seit seinem Start im Jahr 2015. Dies wird durch das umfassende und stabile Dreieck aus rechtlicher Absicherung, Teilnehmerverwaltung und technischen Komponenten erreicht. Dadurch können Dateneigentümer die volle (rechtliche und technische) Kontrolle über ihre Daten bei jedem Dienstanbieter oder Anschluss erhalten“, sagte Gerard van der Hoeven, Executive Director der iSHARE Foundation. „Durch Open-Source-Komponenten für Participant Governance, ein von Dateneigentümern kontrolliertes Zustimmungs- und Autorisierungsregister und Datendienstanbieter haben Datenspaces, die auf dem iSHARE Trust Framework basieren, Tausende von Unternehmen in die Lage versetzt, den Zugriff auf ihre Daten und deren Nutzung zu kontrollieren.“

„Der Schritt, die bestehenden technischen Open-Source-Komponenten für die Verwaltung von Datenräumen in die EDSWG einzubringen, ist wichtig, weil er die Zusammenarbeit mit den Open-Source-Gemeinschaften, mit Gleichgesinnten wie IDSA und Gaia-X stärkt und die Schaffung neuer kommerzieller Dienste vereinfacht, wodurch mehr Datenquellen für die Verwaltung erschlossen werden. Vor allem aber ermöglicht es viel mehr Datenräumen, die Vorteile der vollständig verteilten und interoperablen Datensouveränität und des Vertrauens zu nutzen, die der gemeinnützige iSHARE-Rahmen bietet.“

Microsoft
„Wir glauben, dass Datenräume eine entscheidende Voraussetzung für den vertrauensvollen Austausch von Daten in jedem Unternehmen, ob groß oder klein, in jeder Branche sind“, sagte Ulrich Homann, Corporate Vice President & Distinguished Architect, Microsoft. „Wir haben die Verantwortung, gemeinsam Open-Source-Software und die damit verbundenen offenen Spezifikationen zu unterstützen, die den Teilnehmern eines Datenraums Autonomie und Handlungsfähigkeit ermöglichen.“

T-Systems
“Wir freuen uns, Teil der Eclipse Dataspace Working Group zu sein“, sagt Christoph Gerkum, Vice President, Data Intelligence für Dataspace & Data Products, T-Systems International GmbH. „Als Datenraum-Pionier hat der Telekom Data Intelligence Hub das Ökosystem mit Projekten wie EuroDaT, GAIA-X Future Mobility und Catena-X geprägt. Seit über fünf Jahren engagieren wir uns für Open-Source-Technologien, die Anpassung an die Community und den Aufbau von Vertrauen in Datenräume. Diese Zusammenarbeit treibt uns in die Zukunft, vereinfacht die Teilnahme an Datenräumen und hebt unsere Zusammenarbeit auf neue Höhen. Wir werden nicht aufhören, bis alles miteinander vernetzt und interoperabel ist.“

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Über Eclipse Foundation

Die Eclipse Foundation bietet einer globalen Community von Entwicklern und Organisationen eine ausgereifte, skalierbare und geschäftsfreundliche Umgebung für Zusammenarbeit und Innovation im Bereich Open Source Software. Unter dem Dach der Foundation befinden sich die Eclipse IDE, Adoptium, Software Defined Vehicle, Jakarta EE und insgesamt über 415 Open-Source-Projekte, darunter Runtimes, Tools, Specifications und Frameworks für Cloud- und Edge-Anwendungen, IoT, KI, Automotive, Systems Engineering, RISC-V-basierte offene Prozessarchitektur und viele weitere. Die Eclipse Foundation mit Sitz in der „europäischen Hauptstadt“ Brüssel ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die von mehr als 360 Mitgliedern getragen wird. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie uns online auf eclipse.org, live auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz Open Community Experience (OCX) vom 22. bis 24. Oktober 2024 in Mainz oder folgen Sie uns auf unseren Social-Media-Kanälen @EclipseFdn, LinkedIn.

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