5G im Flugzeug: Ist die Zeit des ruhigen Reisens bald Geschichte?

  • 95 Prozent der Deutschen wünschen sich einen stillen Flug
  • Zwei von drei Befragten hören bei Telefongesprächen in der Öffentlichkeit mit
  • Vier von fünf Befragten würden einen Flug mit Ruhebereich ohne Telefonate buchen

Berlin, 25.07.2023 /

Nicht nur die Freiheit ist über den Wolken quasi grenzenlos, sondern bald voraussichtlich auch der Handyempfang – zumindest innerhalb der EU. Mit der Möglichkeit des 5G-Empfangs an Bord hat die Ruhe in 10.000 Metern Höhe ein Ende, dabei wünschen sich 95 Prozent der Deutschen einen lautstärkearmen Flug. Das ergab eine aktuelle Befragung* der weltweit führenden Reisesuchmaschine KAYAK. Trotzdem hören zwei von drei Befragten Telefonate Anderer mit, wenn diese in der Öffentlichkeit geführt werden.

Die EU will Flugreisenden künftig den 5G-Empfang im Flugzeug ermöglichen. Auf voller Lautstärke gestreamte Videos und TikToks, WhatsApp-Benachrichtigungstöne und hitzige Business-Calls: Was bislang lediglich bei Zugreisen die Nerven strapazierte, dürfte also in Kürze auch im Flieger bei so manchem Passagier zur Herausforderung werden.

Zwar begrüßen 28 Prozent der Befragten den Vorstoß der EU, Telefonate im Flugzeug zu ermöglichen und sprechen sich auch gegen Einschränkungen aus. 36 Prozent würden sich aber zumindest Regeln, wie z. B. ein stundenweises Telefonierverbot wünschen. Acht Prozent haben gar keine Lust auf Quasselstrippen über den Wolken und wollen sogar Flüge meiden, auf denen Telefonate erlaubt sind.

Um ihre Ruhe vor telefonierenden Mitreisenden zu haben, würden 82 Prozent sogar sehr oder eher wahrscheinlich einen Flug buchen, der einen Ruhebereich ohne Telefonate anbietet.

„Knapp ein Drittel der Deutschen findet es gut, wenn sie künftig auf Flügen innerhalb der EU uneingeschränkt telefonieren können“, sagt Annie Wilson, CCO bei KAYAK. „Airlines sind aber wahrscheinlich gut beraten, auch auf die Passagiere einzugehen, die sich einen ungestörten Flug fernab von Businesscalls oder privaten Telefonaten wünschen. Hier könnten handyfreie Ruhezonen, wie sie sich bei Zugreisen bewährt haben, eine Option sein.“

Zwei von drei Befragten hören bei Telefongesprächen in der Öffentlichkeit mit

Neugierig sind die Deutschen dann aber doch. 63 Prozent geben ungeniert zu, bei fremden Telefonaten zuzuhören, wenn diese in der Öffentlichkeit geführt werden.

Nicht besonders kreativ sind die Befragten allerdings, wenn es darum geht, lauten oder gesprächigen Mitreisenden zu signalisieren, dass sie in Ruhe gelassen werden möchten. Den Klassiker – Kopfhörer in den Ohren – nutzen 48 Prozent um Mitreisenden zu signalisieren, dass sie für keinen Schnack zu haben sind, 31 Prozent stecken ihre Nase in ein Buch. 20 Prozent geben vor, dass sie schlafen. Zehn Prozent immerhin tun so, als ob sie die jeweilige Sprache nicht sprechen.

Typisch deutsch: 16 Prozent geben an, ihren Mitreisenden ganz direkt zu sagen, wenn sie kein Gespräch mit ihnen führen möchten. Am direktesten über den Wolken sind dabei die Norddeutschen aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein.

*Methodik
Walr hat eine Online-Umfrage unter 1.039 in Deutschland ansässigen Reisenden durchgeführt, die beruflich oder privat mindestens einmal im Jahr innerhalb der EU unterwegs sind. Die Befragung fand zwischen dem 17. und 19. März 2023 statt. Walr ist ein Mitgliedsunternehmen der Market Research Society und hält sich an alle Verhaltenskodizes.

 

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