Im Kunstprojekt „FAHRPLAN“ haben sich rund 75 Jugendliche mit Migrationshintergrund künstlerisch auf die Spurensuche in ihrer neuen Umgebung begeben. Entstanden ist das Projekt in gemeinnütziger Organisation von little Art und den Deutsch-Klassen der Mittelschule Führichstraße. In „FAHRPLAN“ werfen die Jugendlichen sowohl einen Blick zurück auf die Heimat, als auch auf ihre Zukunft in Deutschland.
Wo komme ich her? Wie bewege ich mich als Fremder in einer neuen Umgebung? Wohin führt mich mein Weg? Wie sieht der Fahrplan meines Lebens aus? Fragen, die sich Menschen mit Migrationshintergrund tagtäglich stellen und vor allem Jugendliche bei ihrer Identitätssuche bewegen. Die bei dem Kunstprojekt „FAHRPLAN“ teilnehmenden SchülerInnen kommen aus Ländern wie Afghanistan, Irak, Syrien, Bosnien, Serbien, Kroatien oder Bulgarien und sind erst seit kurzem in Deutschland. An der Mittelschule Führichstraße lernen sie Deutsch und werden auf ihre weitere schulische Laufbahn vorbereitet.
„Wir alle stellen uns von Zeit zu Zeit die Frage ‚Wer bin ich‘ – eine Frage, die gerade junge Menschen mit Migrationshintergrund noch viel mehr beschäftigt. FAHRPLAN gibt uns Einsicht in die Wünsche, Ziele und Sorgen von Jugendlichen, die ihre Heimat verlassen haben und in Deutschland neu Fuß fassen müssen. Was wir sehen, sind äußerst persönliche Werke die berühren und einen ungekünstelten Einblick in unsere bunte, junge Gesellschaftsschicht geben“, so Elena Janker über das Kunstprojekt „FAHRPLAN“.
Der vielfältige kulturelle Hintergrund der Jugendlichen spiegelt sich auch in deren Werken wieder. Unter der künstlerischen Leitung von Elli Hurst vom little Art-Künstlerteam entstanden Selbstportraits und Faltpläne, die wie eine Art Orientierungsleitfaden den alltäglichen Weg der SchülerInnen beschreiben sollen. Mit Smartphones haben sie ihre Lieblingsorte in München fotografiert und zeichnerisch phantasievoll ergänzt. In dieser Zeit sind fiktive Postkarten mit konkreten Berufswünschen, aber auch emotionalen Wünschen wie „Ich wünsche mir, dass meine Mama hierher nach Deutschland kommt“ oder „In Syrien soll es keinen Krieg mehr geben“ entstanden.
Über die Ausstellung:
Die Ausstellung „FAHRPLAN“ ist vom 1. Februar bis 31. März in der Münchner Stadtbibliothek Ramersdorf, Führichstraße 43, zu sehen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10.00 bis 19.00 Uhr, Mittwoch von 14.00 bis 19.00 Uhr; Eintritt frei
little ART bedankt sich bei den SchülerInnen, dass sie uns diese Einblicke in ihre Persönlichkeit gewähren, beim Kulturreferat der Landeshauptstadt München für die finanzielle Unterstützung, bei der Stadtbibliothek Ramersdorf und der Kommunikationsagentur Schwartz PR.