Wie Malwarebytes, ein weltweit führender Anbieter von Echtzeit-Cyberschutz, im Rahmen einer Studie herausfand, fühlen sich viele Menschen unter Druck gesetzt, ihr digitales Leben mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zu teilen. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer werden deutlich häufiger als Frauen unter Druck gesetzt, Zugangsdaten zu Online-Konten oder ihren Standort mit ihren Partner:innen zu teilen. Frauen hingegen sind sich seltener darüber bewusst, wie ihr Standort über gemeinsam genutzte Online-Konten einsehbar sein könnte.
Die Studie basiert auf einer Befragung von 500 Erwachsenen (18 Jahre oder älter) in festen Beziehungen in den Vereinigten Staaten und untersucht, wie stark das digitale und das Beziehungsleben inzwischen miteinander verwoben sind und welche potenziellen Risiken dadurch für Paare bestehen.
„Moderne Beziehungen verlangen Paaren viel ab, egal ob sie einfach zusammen, verheiratet oder frisch getrennt sind. Anstatt also Männern und Frauen für ihre jeweiligen Probleme in ihrem digitalen Leben Vorwürfe zu machen, sollte es das Ziel sein, ihnen Technologien und Tools zur Verfügung zu stellen, mit denen sie diese angehen können“, sagt David Ruiz, Senior Privacy Advocate bei Malwarebytes. „Zu viele Menschen – nicht nur Frauen – schenken beliebten Apps, die ihren Standort ohne ihr Wissen einsehbar machen können, zu viel Vertrauen. Und zu viele Menschen – nicht nur Männer – werden unter Druck gesetzt, Passwörter, Standorte und Endgeräte zu teilen, obwohl sie dies nicht möchten. Jede gesunde Beziehung beruht auf Einvernehmlichkeit. Deshalb ist es so wichtig, Nutzerinnen und Nutzer darüber zu informieren, was mit ihren Daten passiert und wie sie sich schützen können.“
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
Die Studie verdeutlicht noch einmal, dass Männer und Frauen unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstehen, wenn sie ihr digitales Leben mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin teilen. Dies bedeutet auch, dass es mehr Aufklärung und Transparenz seitens App-Entwicklern und Dienstleistern benötigt, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Druck und Zwang:
- Von den Befragten, die ihren Standort mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin teilten, gaben 36 Prozent der Männer an, sich dazu gedrängt zu fühlen, im Vergleich zu 20 Prozent der Frauen.
- Neun Prozent der Männer gaben an, dass ihr Partner oder ihre Partnerin sie dazu gezwungen hat, Online-Konten zu teilen – unter anderem durch Androhung einer Trennung, körperlicher oder emotionaler Gewalt oder absichtliches Ignorieren. Bei Frauen waren es vier Prozent.
Bedauern und mangelnde Einvernehmlichkeit:
- 23 Prozent der befragten Männer bedauern es, ihren Partner:innen Zugriff auf digitale Konten und Endgeräte ermöglicht zu haben, im Vergleich zu zwölf Prozent der Frauen.
- Das Teilen des Zugangs zu Endgeräten bedauern 14 Prozent der befragten Männer, im Vergleich zu sieben Prozent der Frauen.
- Ähnliches Bedauern wurde beim Teilen des Zugangs zu Konten in sozialen Medien (neun Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen) und Apps mit Standortfreigabe (16 Prozent der Männer und neun Prozent der Frauen) ermittelt.
Unfreiwillige Standortfreigabe:
- Obwohl viele der Befragten (85 Prozent) ihren Standort freiwillig mit ihren Partner:innen teilen, war die Anzahl der Männer, die ihren Standort nur deshalb über Apps wie FindMy auf iOS oder Life360 teilen, weil ihr Partner oder ihre Partnerin darauf bestand oder dies verlangte, deutlich höher (acht Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen).
Bedauern über die Weitergabe von persönlichen Zugangsdaten:
- „Wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde ich nicht so viele Zugangsdaten für Online-Konten mit meinem Partner teilen“: 14 Prozent der befragten Männer stimmten dieser Aussage zu, im Vergleich zu acht Prozent der Frauen.
Fehlendes Bewusstsein für potenzielle Standortfreigaben:
- Die befragten Frauen waren sich weniger darüber bewusst, wie ihr Standort potenziell über verschiedene Apps einsehbar ist. 68 Prozent der befragten Frauen wussten nicht, dass ihr Standort potenziell über Plattformen zum Buchen von Ferienunterkünften einsehbar ist, im Vergleich zu 49 Prozent der Männer.
- Ähnliche Zahlen wurden bei Gesundheits- oder Fitness-Apps wie Fitbit oder Strava (57 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer), sowie bei Mitfahr-Apps (50 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer), bei Essenslieferservice-Apps (49 Prozent der Frauen und 39 Prozent der Männer) und bei modernen Fahrzeug-Companion-Apps (60 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer) ermittelt.
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