Malwarebytes, ein weltweit führender Anbieter von Echtzeit-Cyberschutz, hat im Rahmen einer Umfrage tiefe Bedenken der Generation Babyboomer in Bezug auf Tools und Plattformen mit generativer KI (GenAI) identifiziert. Laut der Umfrage nehmen Personen im Alter zwischen 60 und 78 Jahren die Technologie zunehmend als noch größere Bedrohung für ihre personenbezogenen Daten wahr als herkömmliche Social-Media-Plattformen. 82 Prozent der Teilnehmer:innen äußerten sich besorgt über die Sicherheit und den Schutz ihrer personenbezogenen Daten, wenn sie KI-Tools nutzen.
Die Ergebnisse kommen zu einem für Verbraucher:innen entscheidenden Zeitpunkt, da KI-Entwickler ihre Tools zunehmend in den Online-Alltag integrieren. Meta schlägt beispielsweise vor, dass sich Nutzer:innen beim Schreiben von Direktnachrichten auf Instagram auf KI stützen. Google-Nutzer:innen erhalten standardmäßig „Gemini“-Ergebnisse für einfache Suchanfragen. Apple stattet seine neuesten Geräte mit Apple Intelligence und damit mit KI-Funktionen zur Textbearbeitung, Bildgenerierung und Zusammenfassung von Nachrichten aus. Verbraucher:innen müssen dies meist einfach hinnehmen.
„Seit der Veröffentlichung von ChatGPT vor fast zwei Jahren haben generative KI-Tools die Welt im Sturm erobert“, sagt David Ruiz, Senior Privacy Advocate bei Malwarebytes. „Unternehmen, Einzelpersonen und sogar Cyberkriminelle nutzen KI-Tools und -Plattformen, um Kundenservice anzubieten, Website-Vorlagen zu kreieren oder Massen-E-Mails zu versenden. Gerade ältere Generationen sind sich dieser Tools jedoch nicht bewusst oder misstrauen ihnen.“
Michael Sherwood, VP of Product bei Malwarebytes, ergänzt: „KI wird Verbraucher:innen aufgezwungen, ob sie es wollen oder nicht. Während wir im letzten Jahr noch sehr einfache, grundlegende Anwendungen beobachten konnten, zum Beispiel KI-gestützte Cyberkriminalität oder Chat-Tools für Verbraucher:innen, wird das nächste Jahr ausgefeiltere Betrugsmaschen mit sich bringen, darunter zum Beispiel realistische Deepfakes, die auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Es wird daher umso wichtiger, dass jüngere Generationen ihre Eltern und Großeltern über die Risiken und auch Vorteile von KI aufklären.“
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage sind:
- Es herrscht ein großes Missverständnis in Bezug auf generative KI: 71 Prozent der Babyboomer gaben in der Umfrage von Malwarebytes an, noch nie ein generatives KI-Tool verwendet zu haben. Dies ist im Grunde unmöglich, da zum Beispiel Google-Suchergebnisse bereits standardmäßig KI-Übersichten enthalten, die auf dem KI-Modell „Gemini“ von Google basieren.
- Es gibt ernste Bedenken in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit: Mehr als 80 Prozent der Babyboomer äußerten Bedenken in Bezug auf generative KI-Tools. 86 Prozent befürchten, dass auf persönliche Daten ohne vorherige Erlaubnis zugegriffen wird. 85 Prozent haben Angst vor Datenmissbrauch. 84 Prozent haben Sorge, keine Kontrolle über ihre Daten zu haben. Ebenfalls84 Prozent befürchten eine mangelnde Transparenz in Bezug auf die Verwendung der eigenen Daten.
Tatsächlich glauben nur zwölf Prozent der Babyboomer, dass generative KI-Tools gut für die Gesellschaft sind. 87 Prozent trauen Unternehmen von generativer KI nicht zu, potenzielle Stereotype oder Vorurteile in ihren Systemen transparent zu machen.
- Unklar ist, wie man das Vertrauen der Babyboomer gewinnen könnte: Mehr als 50 Prozent der Babyboomer gaben an, dass sie sich bei der Nutzung generativer KI-Tools sicherer fühlen würden, wenn die dahinter stehenden Unternehmen regelmäßige Sicherheitsprüfungen durchführen würden. 23 Prozent der Befragten zeigten sich jedoch völlig unbeeindruckt von Vorschlägen für mehr Transparenz oder staatliche Regulierung.
75 Prozent der Babyboomer bestätigten, dass sie Angst vor dem haben, was die Zukunft mit KI bringen wird. 47 Prozent der Babyboomer sind der Meinung, dass generative KI-Tools nicht gut für die Gesellschaft sind.
Wie man personenbezogene Daten bei der Nutzung von GenAI-Tools schützen kann:
- Die Eingabe persönlicher oder sensibler Informationen vermeiden: GenAI-Tools und die ihnen zugrunde liegende Technologie (Large Language Models) können alle ihnen zur Verfügung gestellten Daten speichern und weiterverwenden. Auch gibt es keine Garantie dafür, dass ein Gespräch mit einem GenAI-Tool nicht öffentlich gemacht wird. Es empfiehlt sich daher, keine persönlichen Informationen wie E-Mails, Passwörter, Adressen oder andere sensible Informationen weiterzugeben, die nicht über das Internet geteilt werden sollen.
- Datenschutzeinstellungen verwalten: Die meisten GenAI-Tools verfügen über Funktionen, mit denen Nutzer:innen die Datenspeicherung deaktivieren können. Bei ChatGPT kann zum Beispiel gesteuert werden, ob eine Unterhaltung gespeichert werden soll. Standardmäßig ist dies jedoch zunächst aktiviert.
- Auf gute Cybersicherheit achten: Angesichts der zunehmenden KI-basierten Bedrohungen ist es wichtig, die grundlegenden Prinzipien guter Cybersicherheit zu befolgen. So sollten zum Beispiel eine Antivirus-Lösung oder Schutz-Tools für Browsererweiterungen verwendet werden. Malwarebytes Premium bietet Echtzeitschutz vor Bedrohungen sowie Web- und Phishing-Schutz. Malwarebytes Browser Guard verhindert, dass Nutzer:innen auf Phishing-Websites gelangen, Informationen in unsichere Domains eingeben und Malware herunterladen.
- Persönliche Daten aus dem Internet entfernen: Es empfiehlt sich, öffentlich zugängliche, personenbezogene Daten aus dem Internet zu entfernen und zu überprüfen, was im Darknet bereits zum Verkauf steht. Mit kostenlosen Tools wie dem Digital Footprint Scan von Malwarebytes kann geprüft werden, welche persönlichen Informationen bereits im Darknet verfügbar sind. Tools wie der Personal Data Remover Scan helfen dabei, persönliche Daten aus dem Netzwerk von Datenbrokern zu entfernen.
Mehr Informationen über die aktuellsten Cyberbedrohungen und -abwehrstrategien finden Sie auf dem Blog von Malwarebytes oder auf Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok und X.
Über die Methodik der Umfrage
Malwarebytes führte im Zeitraum zwischen dem 4. und 24. Oktober 2024 über die Alchemer-Umfrageplattform eine Blitzumfrage unter den Leser:innen seines Newsletters durch. Insgesamt haben 528 Personen im Alter von 60 bis 78 Jahren aus der ganzen Welt teilgenommen.