Südkoreas Industrie wird digital – dafür sorgen nicht zuletzt entsprechende Anreize seitens der südkoreanischen Regierung. Für Unternehmen der Öl- und Gasindustrie sowie in der Petrochemie besteht die Herausforderung darin, die für die Digitalisierung der Prozesse erforderlichen Technologien auf die besonderen Erfordernisse auch hinsichtlich Sicherheit abzustimmen. So müssen in DZ1 und DZ2 entsprechend explosionsgeschützt sein, um nur eine Herausforderung zu nennen.
Herzstück der Digitalisierungsstrategie eines Petrochemie-Unternehmens in Südkorea ist der Aufbau einer digitalen Plattform für das Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagementsystem (engl.: safety, health and environment management system, kurz: SHE). Bestehende analoge Prozesse werden sukzessive durch effizientere, digitale Alternativen abgelöst, während Künstliche Intelligenz und Big Data bei der zukunftsorientierten Optimierung der Prozesse helfen sollen. Davon verspricht sich das Unternehmen eine deutliche Steigerung der Effizienz in den Prozessen, auch durch eine schnellere und unkomplizierte Verfügbarkeit aller relevanten Daten und Informationen. Seit Beginn der Digitalisierungsoffensive im Jahr 2017 sind viele Bereiche inzwischen aus technischer Sicht State-of-the-Art: Drohnen und Wärmebildkameras kommen für die Inspektion der Petrochemie-Anlagen zum Einsatz; die Wartung erfolgt mittels intelligenter Systeme prädiktiv und risikoorientiert.
Zum Sicherheitsaspekt des SHE-Systems gehört auch die Verwaltung der Zutrittsberechtigungen zu den Petrochemie-Anlagen, nicht nur für die eigenen Mitarbeitenden, sondern auch für Lieferanten oder Dienstleister. Die Modernisierung dieses Prozesses ist ebenfalls Teil der Digitalisierung des Unternehmens. Denn bisher erfolgte dieser Vorgang analog: Die für die Zutrittsberechtigung erforderlichen Daten – bei Mitarbeitenden von Subunternehmen beispielsweise Auftrag, Zulassung, voraussichtliche Dauer und genauer Aufenthaltsort innerhalb der Anlage (Ex- oder Nicht-Ex-Bereich) – wurden manuell erfasst und in Papierform an die jeweiligen Werksleiter zur Freigabe weitergegeben. Je nach Aufenthaltsort und Auslastung des Werksleiters war dieser Authentifizierungsprozess mit langen Wartezeiten für die eingesetzten externen Arbeitskräfte verbunden. Die neue digitale SHE-Plattform soll diesen Prozess deutlich beschleunigen und verschlanken. Die Werksleiter erhalten die Anträge der externen Arbeitskräfte inklusiver aller relevanten Informationen digital und können diese ortsunabhängig und in Echtzeit freigeben.
Sicherer Helfer für die Prozessdigitalisierung
Im Rahmen des Digitalisierungsprozesses begab sich das Petrochemie-Unternehmen auf die Suche nach einem flexiblen und eigensicheren Endgerät, das den Erfordernissen der digitalen Plattform gerecht wurde und auch für den Einsatz in Ex-Bereichen zertifiziert war. Am Anfang stand die Frage: Smartphone oder Tablet? Die Wahl fiel auf ein Tablet, da das größere Display im konkreten Fall eine komfortablere Bedienung bietet. Im Rahmen von Kompatibilitätstests kristallisierte sich Android als das bevorzugte Betriebssystem heraus, welches am besten mit der proprietären digitalen Plattform harmoniert. Auch die LTE- und 4G-Konnektivität war ein wichtiges Kriterium, um auch an abgelegenen Einsatzorten unabhängig von WLAN zu sein. Ausschlaggebend für die Wahl des konkreten Anbieters waren die IT-Sicherheit, ein schneller Support vor Ort sowie die Möglichkeit, die Konfiguration sowie Software-Updates auch over-the-air durchzuführen.
All diese Anforderungen erfüllen die eigensicheren Tab-Ex® Tablets der Pepperl+Fuchs-Marke ECOM Instruments für DZ1 und DZ2. Mit dem Samsung-Tablet Tab Active als Basisgerät und Android als Betriebssystem sind bei Tab-Ex® die Themen Updates, Konfiguration und OEM-Support durch Samsung zuverlässig und benutzerfreundlich abgedeckt. Für eine kompromisslose IT-Sicherheit sorgt Samsung Knox – die beliebteste Cybersecurity-Lösung auf dem koreanischen Markt. Nicht zuletzt eröffnet die Tab-Ex®-Serie durch die Unterstützung von Augmented Reality (AR), RFID- sowie Barcode-Scans eine Vielzahl von weiteren Applikationsszenarien im Sinne der Digitalisierungsstrategie des Anwenderunternehmens.
Zutrittsverwaltung effizient gemacht
Insgesamt unterstützen nun 70 Tab-Ex® Tablets die digitalen Authentifizierungs-Workflows in den petrochemischen Anlagen. Mitarbeitende, Lieferanten, externe Arbeitskräfte sowie andere Besucher beantragen den Zutritt zu den petrochemischen Anlagen nicht länger auf Papier, sondern registrieren sich digital in der zugehörigen Software auf den Tablets. Dort werden alle für das Authentifizierungsverfahren benötigten Daten inklusive der Qualifikationen und eines Bildes der jeweiligen Person hinterlegt. Die Standortverantwortlichen erhalten die Zutrittsanfrage digital in Echtzeit auf ihr eigenes ECOM-Tablet. So haben sie zu jeder Zeit einen Überblick darüber, welche Personen mit welcher Qualifikation zu welchem Anlass für welchen Zeitraum und welche Tätigkeit die Anlage betreten. Die Verantwortlichen können diese Anfragen auf dem Tablet rasch bearbeiten, auch remote. Die Zutrittsgenehmigungen inklusive aller dafür benötigten Daten und Unterlagen werden zentral auf der digitalen Plattform des Unternehmens gesichert.
Tab-Ex® begleitet die Arbeitskräfte auch während der Dauer ihres Einsatzes und kommuniziert mit einem tragbaren Sensor, den sie mit sich führen. Müssen sich beispielsweise Dienstleister für eine bestimmte Aufgabe länger als ursprünglich beantragt auf dem Unternehmensgelände aufhalten, können sie die Aufenthaltsverlängerung unkompliziert und digital auf dem Tablet beantragen. Durch Mapping-Funktionen der integrierten Softwarelösung sowie die Push-to-Talk-Funktion (PTT), die eine rasche Kommunikation auch im Notfall ermöglicht, sorgt Tab-Ex® über die Dauer des gesamten Einsatzes für die Sicherheit der Arbeitskräfte.
Dies beschleunigt den Authentifizierungsprozess nicht nur signifikant, sondern sorgt auch für eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der Daten – und somit auch Sicherheit innerhalb der Anlage. Mithilfe der neuen digitalen Lösung und dem Tablet von ECOM sparen die Anlagenverantwortlichen nicht nur Zeit und konnten die Kosten um 10 Prozent senken. Auch Platz und Ressourcen werden eingespart: Es müssen weniger Papierunterlagen sachgemäß vor Ort aufbewahrt oder zwischen den Standorten transportiert werden.