Die Studie unter 4.500 Büroangestellten in sechs Ländern belegt, dass jüngere Mitarbeiter in ihrer Kommunikation visuelle Elemente – wie Screenshots, Screencasts, Bilder, Gifs und kurze Videos – im Vergleich zu ihren älteren Kollegen klar bevorzugen und privat regelmäßig nutzen (58 Prozent). Doppelt so häufig wie die Befragten aus der Generation der Babyboomer sprechen sich die Millennials für die Einbindung visueller Elemente in der Bürokommunikation aus (43 Prozent vs. 19 Prozent).
Bild vs. Text: Hohes Potenzial für Unternehmen
„Soziale Plattformen wie Facebook oder Instagram erfreuen sich unter anderem deshalb so großer Beliebtheit, weil sie auf visuellen Content setzen“, erläutert Wendy Hamilton, CEO von TechSmith. „Das ist kaum verwunderlich – visuelle Elemente erleichtern die Kommunikation und sind oft aussagekräftiger als umständliche Texte. Vor allem im Arbeitsalltag, wo Informationen prägnant und effizient vermittelt werden müssen, bieten sie hohes Potenzial. Unternehmen sind in der Pflicht: Sie müssen mit modernen Tools und Hilfsmitteln die notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen, damit sich eine stärker visuell orientierte Kommunikation etablieren kann. “
Gemäß der Studie teilen vor allem Millennials diese Ansicht: Mehr als 64 Prozent gaben an, Informationen schneller zu verstehen, wenn diese visuell – beispielsweise in Form eines Erklärvideos oder Screenshots – vermittelt werden. 58 Prozent behalten die Informationen auf diese Weise zudem besser in Erinnerung.
Erwartung vs. Realität: Die Herrschaft der Texte
Trotz dieser Ergebnisse bemängelt nahezu die Hälfte (44 Prozent) der befragten Millennials, dass die Kommunikationsmethoden ihres Unternehmens veraltet seien. 47 Prozent gaben an, dass der interne Informationsaustausch auf die reine Textebene und das Schreiben von Emails beschränkt sei. Mit teils erheblichen Folgen: 43 Prozent der gaben an, dass sie sich durch die starren Kommunikationsprozesse innerhalb ihres Unternehmens demotiviert fühlten.
Der wissenschaftliche Beweis: Die Macht der Bilder
Die wissenschaftlichen Untersuchungen im Rahmen der Studie mit mehr als 100 Probanden zeigen, dass ein Einbeziehen visueller Inhalte nicht nur jungen Arbeitnehmern entgegenkommt, sondern fast allen Angestellten dabei hilft, Informationen besser, schneller und nachhaltiger zu verarbeiten.
Zwei Drittel (67 Prozent) der Mitarbeiter konnten die im wissenschaftlichen Versuch gestellten Aufgaben schneller erledigen, wenn sie zur Vorbereitung Screenshots, Screencasts oder Videos statt reiner Textanweisungen erhielten. Zudem waren sie motivierter als die Mitarbeiter, die lediglich Textanleitungen erhalten hatten. Im Schnitt wurden die visuell vermittelten Informationen pro Aufgabe um 7 Prozent schneller aufgenommen. Die Genauigkeit beim Verständnis verbesserte sich um 8 Prozent, sobald Text und Bild kombiniert wurden, und um 6 Prozent beim Einsatz von Videos.
„Weit über die Hälfte des menschlichen Gehirns ist an der Verarbeitung optischer Reize beteiligt“, erläutert Dr. Alastair Goode, Kognitionswissenschaftler und Forschungsleiter der Studie. „Unsere Ergebnisse belegen, dass die Einbindung visueller Elemente in einem Geschäftsszenario zu einem tieferen Verständnis und erhöhter Aufmerksamkeit beim Adressaten führt.“
Wendy Hamilton ergänzt: „Eine Verbesserung von 7 oder 8 Prozent pro Aufgabe erscheint zunächst nicht viel, summiert sich jedoch aufgerechnet auf einen ganzen Arbeitstag oder gar ein ganzes Arbeitsjahr pro Mitarbeiter erheblich. Eine stärker visuell orientierte Kommunikation kann damit einen erheblichen Teil zu einem effizienteren Informationsaustausch innerhalb eines Unternehmens beitragen.“
Weitere Informationen und Hintergründe zur Studie: TechSmith Blog
Über die Studie
Die Ergebnisse sind Teil der Studie “Kommunikationsverhalten am Arbeitsplatz” von TechSmith und OnePoll, die sich in zwei Teile gliedert – eine repräsentative Umfrage unter 4.500 Büroangestellten aus sechs Ländern sowie eine wissenschaftliche Untersuchung mit 125 Büroangestellten unter Leitung des britischen Kognitionswissenschaftlers Dr. Alastair Goode.
Repräsentative Umfrage:
• Befragungszeitraum: 01.-31.Dezember 2017
• Teilnehmer aus folgenden Ländern:
o DACH-Region, Großbritannien, USA mit je 1.000 Teilnehmern
o Frankreich, Kanada und Australien mit je 500 Teilnehmern.
o Einteilung nach Generation der Befragten: vor 1928, 1928-1945, 1946-1964, 1965-1980, 1981-1997 (Millennials)
Wissenschaftliche Untersuchung
• Untersuchungszeitraum: 01.-31. Januar 2018
• Leitung: Dr. Alastair Goode
• Die Teilnehmer erhielten drei Aufgaben aus dem Büroalltag – Hochladen eines Beitrags auf eine Webseite, Installation einer neuen Software und Ausfüllen eines Formulars.
• Nach dem Zufallsprinzip erhielt je ein Drittel der Teilnehmer die benötigten Informationen in Form einer reinen Textanleitung, als Text mit Bildelementen (z.B. erklärende Screenshots) oder als Video, in dem die einzelnen Arbeitsschritte vorgeführt und auf der Tonspur erklärt werden.
• Die Teilnehmer wurden nach wissenschaftlichen Maßstäben auf Verständnis, Erinnerungsvermögen, Geschwindigkeit und Engagement bei der Bewältigung der Aufgaben bewertet sowie zur Schwierigkeit bei der Umsetzung befragt.