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  • 05.10.2023

Wie Unternehmen mit Supply Chain Mapping ihre Beschaffung nachhaltig transformieren

Lange konzentrierten sich Einkaufsabteilungen in Unternehmen vor allem auf einen günstigen Einkaufspreis oder das optimale Preis-Leistungsverhältnis. Das ist nun vorbei. Mit Gesetzen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, dem Green Deal oder auch US-amerikanischen Richtlinien wie UFLPA gegen Zwangsarbeit kommt eine neue Einkaufsrichtlinie hinzu: die Nachhaltigkeit. Denn nicht nur der Gesetzgeber fordert sie. Auch immer mehr Kunden achten darauf, dass ihre gekauften Produkte nachhaltig – das bedeutet zu gesunden, fairen und umweltgerechten Konditionen - produziert wurden. Einkaufsabteilungen stehen also vor der Aufgabe, ihre Beschaffung nachhaltig zu transformieren. Was bedeutet das konkret? Wie kann Supply Chain Mapping dabei helfen und welche Grundregeln sollten Firmen beachten?

Paris, 05.10.2023 /

Nachhaltigkeit steigert Komplexität im Einkauf

Nachhaltige Beschaffung ist grundsätzlich nicht neu. Neu ist jedoch die Komplexität, mit der Einkaufsabteilungen es jetzt und künftig zu tun haben werden. Denn nicht nur die Gesetzeslage wird immer komplizierter und vielschichtiger. Auch das Kaufverhalten von Verbrauchern ändert sich rasant zugunsten von nachhaltig produzierten Waren. Das heißt: Einkaufsabteilungen müssen nicht mehr nur wirtschaftliche Aspekte, sondern auch soziale und Umweltaspekte sowie ethische Gesichtspunkte in ihren Beschaffungsentscheidungen berücksichtigen. Aber nicht nur das: Unternehmen müssen Nachhaltigkeit auch nachweisen und offenlegen, nur dann können sie gegenüber dem Gesetzgeber ein korrektes Nachhaltigkeitsreporting und gegenüber den Verbrauchern ein glaubwürdiges Image abgeben.

Lieferkette ist der zentrale Baustein nachhaltiger Beschaffung

Die Lieferkette spielt eine entscheidende Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen. Denn welche Ressourcen von wem und auf welchem Wege beschafft werden, hängt unmittelbar damit zusammen, wie nachhaltig ein Unternehmen ist. Die Lieferkette und die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens müssen also eng aufeinander abgestimmt sein. Das Ziel ist eine effiziente und kostengünstige Beschaffung, die den externen und internen Nachhaltigkeitsstandards entspricht.

Dazu ist ein umfassender Blick auf die Lieferkette erforderlich, um Risiken oder nicht nachhaltige Praktiken und Produkte von Zulieferern im ersten Schritt zu identifizieren und im zweiten darauf zu reagieren. Für ein einzelnes Produkt kann das die Identifizierung von mehr als zehntausend Lieferanten erfordern. Genau hier setzen Supply-Chain-Mapping-Lösungen an. Supply Chain Mapping ermöglicht es Unternehmen, ihre Lieferketten von Anfang bis Ende zu kartieren und alle beteiligten Akteure zu kennen und zu kontrollieren. Mithilfe des Mappings können Unternehmen präzise Daten über Materialien, Produktionsprozesse und Transportwege sammeln. Anhand dieser Daten lässt sich erkennen, ob Lieferanten in Regionen liegen, die Menschenrechte verletzten, Abholzung betreiben oder von anderen Risikofaktoren gefährdet sind – etwa von einer hohen Anfälligkeit für Umweltkatastrophen, Korruption oder einer hohen Prävalenz von Umweltverstößen. Darüber hinaus ermöglicht Supply Chain Mapping die genaue Dokumentation und Berichterstattung, die von den verschiedenen Richtlinien gefordert wird. Die Einbindung von Supply Chain Mapping in Beschaffungsprozesse ermöglicht es Einkaufsprofis, fundierte Einkaufsentscheidungen auf der Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien zu treffen. Dies führt insgesamt zu einer proaktiven Compliance-Verwaltung und hilft, Risiken zu minimieren, Lieferantenbeziehungen zu verbessern und die gesamte Beschaffungseffizienz zu steigern. Indem Unternehmen frühzeitig in solche Lösungen investieren, können sie nicht nur leichter den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch ihre Geschäftspraktiken zugunsten der Nachhaltigkeit transformieren.

Nachhaltige Beschaffung ist oftmals der Ausgangspunkt einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen. Viele Firmen haben mittlerweile eigene Nachhaltigkeitsabteilungen eingerichtet, die eng mit allen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Risikomanagement, Compliance, Operations, IT und Geschäftsführung interdisziplinär zusammenarbeiten und gemeinsam sicherstellen, dass sich Nachhaltigkeit durch das gesamte Unternehmen zieht – vom Einkauf über die Produktion und Vermarktung sowie den Verkauf bis hin zum Recycling oder einer Nachnutzung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.

Fazit

Nachhaltigkeit ist entscheidend für die langfristige Rentabilität von Unternehmen. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die gesamte Organisation. Die Lieferkette spielt dabei eine zentrale Rolle, und die Nutzung von Technologien wie Supply Chain Mapping sowie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen sind der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen, die nachhaltige Beschaffungspraktiken strategisch umsetzen, werden nicht nur die Anforderungen der Nachhaltigkeitsvorschriften erfüllen, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig und erfolgreich sein.

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