Dem Bundesverkehrsministerium zufolge sind in Deutschland über sechs Millionen Lkw zugelassen. Hinzu kommen viele kleinere Nutzfahrzeuge, Lieferwagen und Transporter. All diese Fahrzeuge machen einen erheblichen Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen in Deutschland aus. Gleichzeitig wird der Ruf immer lauter, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dies gestaltet sich jedoch schwierig.
Dabei hat die Verkehrswende das Ziel, das Verkehrsaufkommen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Weniger Fahrzeuge, die weniger fossile Brennstoffe verbrauchen und sich so intelligent fortbewegen, dass sie schneller ans Ziel kommen und weniger Stau verursachen – das ist die Zusammenfassung dessen, wie die Verkehrswende auf der Straße funktionieren soll.
Maßnahmen wie die Elektrifizierung von Flotten oder die Verwendung von Wasserstoff als Treibstoff tragen bereits zu mehr Nachhaltigkeit in der Logistik bei. Doch auch bei den Transportwegen von Nutzfahrzeugen und Lkw selbst gibt es Optimierungspotenziale. Standortdaten und ortsbezogenen Technologien kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Solche Daten zu sammeln, zu aggregieren und zu kontextualisieren bezeichnet man als Location Intelligence. Es geht um die Frage, welches Ereignis wann und wo stattfindet und wie es in Zusammenhang mit anderen Ereignissen steht. Mit diesem Wissen lassen sich Lösungen entwickeln, wie sich der Nutzfahrzeugverkehr optimieren lässt. Wo sind diese Fahrzeuge, was ist ihr Ziel, was ist die beste Route dorthin und wer fährt sonst noch in Richtung dieses Ziels?
Dabei ist die Optimierung von Routenführungen nicht nur für alle Verkehrsteilnehmer eine Erleichterung. Liefer- und Zustelldienste profitieren besonders auf der letzten Meile. Diese ist die teuerste der gesamten Lieferkette. Gerade in Städten stehen Lieferfahrzeuge in Staus, andere Transportfahrzeuge blockieren Straßen, rote Ampeln und ein dynamisches Verkehrsgeschehen sorgen für einen bestenfalls langsamen Verkehrsfluss.
Plattform als Basis für intelligente Anwendungen und Daten
Smart-City-Anwendungen, genauso wie ein intelligentes Routing von Lieferfahrzeugen, können dazu beitragen, den Verkehr zu entlasten, zu steuern und auch das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Dazu liefert HERE Technologies praxiserprobte, leistungsstarke, sichere und verlässliche Cloud-basierte Lösungen. Diese gehen weit über Lkw-Navigation hinaus und bieten Möglichkeiten zur besseren Planung von Fahrten und besserer Auslastung von Fahrzeugen, was zu weniger Fahrten insgesamt führt. Diese speziellen Lösungen für die letzte Meile sorgen dafür, dass Lieferungen schneller und effizienter ihr Ziel erreichen. Für Fahrzeugflotten kann dies zu geringeren Betriebskosten von bis zu 21 Prozent führen.
Aber natürlich spielt auch eine verlässliche Navigation eine Rolle. Wenn Routen zeit- und kostenoptimiert geplant werden, entzerrt dies das Verkehrsaufkommen und führt zu deutlich weniger Staus. Ein ständiges Anpassen der Route an das tatsächliche Verkehrsgeschehen und auch auf eine sich ändernde Auftragslage tragen ebenfalls dazu bei, den Transportverkehr effizienter zu gestalten.
Die Datenqualität ist entscheidend
Anwendungen für Navigation, Routing und Verkehrsführung sind nur ein Teil der Lösung. Diese Applikationen bringen nichts, wenn die Daten, die sie nutzen, nicht exakt und so aufbereitet sind, dass sie gut nutzbar sind. Dazu gehören stets aktuelle Karten, die Verkehrsinformationen sofort verfügbar haben und auch andere Behinderungen wie Baustellen und gesperrte Straßen zuverlässig abbilden können.
Die HERE-Plattform dient als zentrale Anlaufstelle für diese Daten und dazugehörige Anwendungen. Für diese setzt die Plattform die ortsbezogenen Daten in den jeweils richtigen Kontext – anonymisiert und den höchsten europäischen Datenschutzstandards entsprechend.
Location Intelligence kann für die Orchestrierung des hohen Verkehrsaufkommens sorgen. Durch das Wissen, wann wo wie viele Fahrzeuge sind und auf welche möglichen Störungen sie treffen, lassen sich einzelne Fahrten besser planen. Das betrifft den Verlauf jeder einzelnen Strecke, den Zeitpunkt der Abfahrt und auch die Beladung der Fahrzeuge. Dies führt dazu, dass weniger Lieferfahrzeuge gleichzeitig unterwegs sind und Straßen verstopfen.
Die Rechnung ist bekanntermaßen simpel: besser ausgelastete Fahrzeuge mit optimierter Routenführung bedeutet weniger Treibstoffverbrauch, was wiederum zu Einsparungen für Unternehmen führt. Sie sparen nicht nur Kosten, sondern auch CO2 – eine Kennzahl, die auch für Transportunternehmen immer wichtiger wird. Um also mit der Verkehrswende voranzukommen, hilft es, sich den Lieferverkehr anzuschauen und mit Anwendungen zu optimieren, die dank Location Intelligence besseren Verkehrsfluss und weniger Fahrzeugen auf der Straße sorgen. Die Technologie hierfür ist bereits vorhanden.