IntegrityNext/BME-Studie: Unternehmen setzen verstärkt auf Technologie beim Risikomanagement und in Vorbereitung auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

IntegrityNext-Daten belegen, dass Unternehmen sich stark in Richtung digitale Lösungen orientieren, um Nachhaltigkeitsrisiken in ihren Lieferketten zu identifizieren. Gründe für die Nutzung sind die Vereinfachung von Prozessen, Zeit- und Kostenersparnisse sowie Skalierbarkeit. Die Studie zeigt ebenfalls auf, dass sich Unternehmen noch schlecht bis mittelmäßig auf das am 01. Januar 2023 in Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorbereitet fühlen.

München, 17.01.2023 /

Schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, Umweltsünden und Bestechlichkeit: In Zeiten globaler Lieferketten tragen Unternehmen erhebliche Verantwortung, der sie nicht immer, trotz guten Willens, gerecht werden können. Angesichts des am 01. Januar 2023 in Kraft getretenen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz befasst sich die aktuelle Studie von IntegrityNext, Spezialist für ESG-Risikomanagement, in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (kurz: BME), mit der Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette von deutschen Unternehmen und hat dazu 242 Mitglieder des BME befragt.

Das sog. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz: LkSG) ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten, um nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren. Es regelt die Sorgfaltspflichten der Unternehmen bezüglich ihrer Lieferkette. Dem Gesetz unterliegen alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland und mehr als 3.000 im Inland Beschäftigten; ab dem 1. Januar 2024 gilt es auch für Unternehmen ab 1.000 MitarbeiterInnen.

 

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltige und transparente Lieferketten

Die Beweggründe, Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu etablieren, sind bei den für die Studie befragten Personen unterschiedlich, lassen sich aber in drei Kategorien gliedern: Einhaltung von Gesetzen (56%), Überzeugung bzw. gesellschaftliche Verantwortung (40%) sowie Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (34%). Die drei wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen sind Umweltschutz (87%), Menschen- und Arbeitsrechte (84%) und Arbeitssicherheit (68%).

Quelle: IntegrityNext GmbH

Die zentrale Grundvoraussetzung für die Identifizierung von sowie den erfolgreichen Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken in der Lieferkette ist ein hoher Transparenzgrad. Elf Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie eine vollständige Transparenz von Nachhaltigkeitsrisiken über ihre unmittelbaren Lieferanten haben; 65 Prozent haben teilweise Einblicke in ihre unmittelbaren Lieferketten. Gar keine Transparenz haben nur 16 Prozent der Interviewten.

Im Rahmen der Studie wurden die teilnehmenden Unternehmen zum neuen LkSG befragt. Insgesamt geben 38 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an, ihre Lieferanten bereits heute auf der Basis von Nachhaltigkeitsparametern zu bewerten. Bei Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitenden fällt der Wert mit 25 Prozent deutlich niedriger aus als bei größeren Firmen (47%). Allerdings ist auch bei KMU die Bereitschaft zu erkennen (45%), künftig eine solche Evaluierung vorzunehmen.

Gleiches gilt in Bezug auf die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden veröffentlichen in etwa 57 Prozent der Fälle einen Nachhaltigkeitsbericht, während der Anteil bei Firmen mit weniger als 1.000 MitarbeiterInnen mit etwa 15 Prozent niedriger ausfällt.

 

Unternehmen setzen beim Risikomanagement vermehrt auf technologische Lösungen

Ein Risikomanagementsystem kann Grundlage einer erfolgreichen Erfassung und Einschätzung von Nachhaltigkeitsaspekten in Lieferketten darstellen. Laut Studie gaben 78 Prozent der Befragten an, bereits ein Risikomanagementsystem implementiert zu haben oder dies derzeit zu planen, um Nachhaltigkeitsrisiken in der Lieferkette zu identifizieren.

33 Prozent der Befragten setzen beim Risikomanagement auf Technologie. Weitere 42 Prozent planen deren Einsatz, um Nachhaltigkeitsrisiken in ihrer Lieferkette zu identifizieren und zu analysieren. Als Gründe für die Nutzung wurden die Vereinfachung von Prozessen (64%), Zeitersparnis (63%), Skalierbarkeit (38%) sowie Kostenersparnis (15%) genannt.

Quelle: IntegrityNext GmbH

 

Unternehmen stehen noch vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes

Fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmenden sind direkt vom LkSG betroffen. Für den Rest ergeben sich keine gesetzlichen Pflichten. Dennoch möchten 87 Prozent dieser Firmen die Anforderungen des LkSG trotzdem ganz (30%) oder zumindest teilweise (57%) umsetzen.

Die Gründe für KMU, ihre Lieferketten zu überwachen und zu kontrollieren, sind vielfältig. Wertegeleitete Gründe wie soziale Verantwortung (61%) oder Überzeugung (46%) spielen eine wichtige Rolle. Aber auch der zunehmende Druck durch Kunden (51%), Investoren und andere Stakeholder (15%) wurde genannt. Nicht zuletzt sieht die Hälfte der Befragten die Auseinandersetzung mit dem LkSG bereits als sinnvolle Vorbereitung für die geplante EU-Lieferkettenrichtlinie (54%), die für deutlich mehr Unternehmen gelten soll als das LkSG.

Im Hinblick auf Compliance und juristische Fragen fühlt sich aktuell eine relativ große Zahl der befragten Unternehmen gut oder sehr gut aufgestellt (37%). Große Defizite bestehen nach wie vor hinsichtlich der technischen Umsetzung. 55 Prozent der Umfrageteilnehmenden schätzen ihre Ausgangslage hier als schlecht oder sehr schlecht ein. Ähnlich schwach fällt die Bilanz bezüglich der Einbettung relevanter Prozesse in bestehende organisatorische Strukturen und Abläufe aus – hier erkennen 51 Prozent Nachholbedarf in der eigenen Organisation.

Quelle: IntegrityNext GmbH

 

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Über die Studie:
Die schriftliche Online-Umfrage (kann hier heruntergeladen werden) wurde im Zeitraum von September bis Anfang November 2022 durchgeführt und richtete sich in erster Linie an die Mitgliedsunternehmen des BME e.V. Die Teilnehmerquote lag bei 242. Befragt wurden unter anderem Leitende Angestellte. Der Schwerpunkt der Studie lag auf Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, die häufig besonders komplexe Lieferketten aufweisen.

Über ein Drittel der teilnehmenden Firmen hat weniger als 1.000 Mitarbeiter – im Rahmen dieser Studie als KMU definiert – und ist somit nicht direkt vom LkSG betroffen. Für die Auswertungen wurden nur tatsächlich beantwortete Fragen berücksichtigt.

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Über den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Der 1954 gegründete Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist ein führender Fachverband und Netzwerkpartner für Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Er zählt in 38 Verbandsregionen 9.750 Mitglieder – vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern – aus allen Branchen und Sektoren. Das Volumen der von den Verbandsmitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Die Verbandsziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften sowie die Förderung neuer Erkenntnisse, Verfahren und Techniken an der Schnittstelle von

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Über IntegrityNext

IntegrityNext ist eine weltweit führende Cloud-Lösung für das Monitoring von Nachhaltigkeit und Compliance in der Lieferkette. IntegrityNext ermöglicht Unternehmen eine schnelle und kosteneffiziente Überprüfung ihrer Lieferantenbasis in Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Regulierungen (z. B. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz), Standards (z. B. internationale Menschen- und Arbeitsrechte) und Selbstverpflichtungen (z. B. Dekarbonisierung der Lieferkette / Net Zero). IntegrityNext hilft seinen Kunden dabei, ESG-Risiken entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren und zu managen, und damit Reputations- und Finanzrisiken zu reduzieren sowie die Nachhaltigkeitsleistung langfristig zu verbessern. https://www.integritynext.com

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Vice President Marketing
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