Ortsbezogene Daten für eine nachhaltige Supply Chain

Die Zahl ist schon etwas älter, aber nicht weniger eindrucksvoll: Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums von 2021 wird die Hälfte der weltweiten Treibhausgase von den Lieferketten von acht Industrien ausgestoßen. Dazu zählen die Lebensmittelindustrie, das Baugewerbe und die Modeindustrie.

Berlin, 30.04.2024 /

Unternehmen, die ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren wollen, müssen im Transport ansetzen. Die Bewegung von Gütern über das Meer, durch die Luft oder auf der Straße verbraucht bekanntlich fossile Brennstoffe und ist entsprechend klimaschädlich. Verbraucher:innen und sich verschärfende regulatorische Anforderungen verlangen von Unternehmen, dass sie nachhaltig agieren und so wenig Treibhausgase wie möglich produzieren. Natürlich ist eine Lieferkette, die weniger CO₂ ausstößt, auch günstiger: Wer Treibstoff spart, spart auch Geld, so die einfache Formel.

Nachhaltiger Transport braucht Daten

Um im Transportwesen den CO₂-Fußabdruck zu optimieren, brauchen Unternehmen zunächst einen Überblick über ihre Lieferketten. Sie müssen die Transportwege kennen und idealerweise wissen, was für Kosten jeder einzelne Transport verursacht. Daraus lassen sich bereits Erkenntnisse zu CO₂-Emissionen ableiten. Aufgrund der Daten aus dem Transport können sie erfahren, auf welchen Transportrouten der meiste Treibstoff verbraucht wird und wo die meisten Treibhausgase ausgestoßen werden.

Häufig lässt sich mit optimierter Tourenplanung und verbesserter Lkw-Streckenführung schon eine Menge erreichen. Dabei werden Fahrten über Strecken geleitet, auf denen sich treibstoffsparender fahren lässt. Auch die Reihenfolge der anzufahrenden Ziele spielt eine Rolle. So lassen sich idealerweise unnötige Leerfahrten vermeiden. Die Basis für solche Optimierungen bieten ortsbezogene Daten, die Aufschluss geben, wo sich etwas befindet oder stattfindet. Sie lassen sich für Navigationsanwendungen, für die Prognose von Ankunftszeiten oder für die Tourenplanung einsetzen.

Nachhaltigkeit noch nicht im Bewusstsein

Aber wie aufgeschlossen ist die Transportbranche gegenüber neuen Technologien, die zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Die Studie „On the Move“ von HERE unter je 300 Logistikprofis in Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich im Januar 2024 hat ergeben, dass Logistiker kaum KI oder fortschrittliche Datenanalyse nutzen. Dabei sind solche Technologien ideal geeignet, um Tourenplanung und Streckenführung zu optimieren.

Jedoch steht Nachhaltigkeit bei Logistikverantwortlichen nicht hoch oben auf der Agenda. In der Umfrage geben 66 Prozent der in Deutschland Befragten an, aktuell keine Nachhaltigkeitsziele für den Transport definiert zu haben. Im Vereinigten Königreich sind es 60 Prozent und in den USA immerhin nur 55 Prozent. Diese Werte sind aus verschiedenen Gründen erstaunlich. Sie zeigen vor allem, dass in der Industrie noch einiges an Bewusstseinsschärfung notwendig ist, nicht nur was die Nachhaltigkeit betrifft, sondern auch den Einsatz ortsbezogener Technologie, die ihrerseits zu weniger Treibhausgasen und geringeren Transportkosten führt.

Intelligenter Einsatz von Technologie

Aber es gibt auch Best Practices: Daimler Trucks gelingt es zusammen mit Bosch und HERE Technologies, Transportkosten durch das Einsparen von Treibstoff zu verringern. Ein neuartiges Assistenzsystem hilft Lkw-Fahrer:innen, den idealen spritsparenden Fahrstil zu finden. Dieses Predictive Powertrain Control (PPC) genannte System nutzt dafür Informationen zur Straßentopographie, zu Kurven- und Spurverläufen, Neigungen, Verkehrszeichen oder Tempolimits. All dies sind ortsbezogene Daten, die in der HERE ADAS Map verzeichnet sind. Mit diesen Informationen werden Schaltvorgänge sowie Brems- oder Beschleunigungsmanöver geplant. Insgesamt lassen sich damit fünf Prozent Treibstoff einsparen. Für elektrische Nutzfahrzeuge gilt ein ähnlicher Wert beim Stromverbrauch. Damit das funktioniert, müssen die Daten in der Karte immer aktuell sein. In Kombination mit optimierter Tourenplanung und Streckenführung ist das Einsparpotenzial noch wesentlich größer.

Auch Hermes Deutschland nutzt ortsbezogene Technologie, um nicht nur eine effizientere Routenführung zu ermöglichen, sondern auch um Treibstoff zu sparen und damit Emissionen zu verringern. Die Hermes-eigene Anwendung HERNAV verwendet Technologie und Daten von HERE, um Lieferfahrzeuge effizienter zu navigieren und um die ideale Route mit der besten Verteilung der Lieferstopps zu finden. Gerade auf der besonders treibstoffintensiven letzten Meile hilft eine intelligente Streckenführung, Treibstoff zu sparen und somit auch CO₂.

Ortsbezogene Daten als Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit

Die Technologien, um den CO₂-Ausstoß im Transport zu verringern, sind da. Sie sind vielfältig und liefern greifbare Ergebnisse, die gleichzeitig dafür sorgen, dass Unternehmen Kosten sparen können. Die intelligente Nutzung ortsbezogener Daten ist ihr gemeinsamer Nenner. Sie sind ein Schlüssel zu nachhaltigeren Lieferketten.

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Über HERE Technologies

HERE ist seit fast 40 Jahren ein Pionier für digitale Karten und ortsbezogene Technologie. Heute gilt die Plattform von HERE als die umfassendste in der Branche. Sie steckt hinter ortsbezogenen Produkten und Diensten sowie maßgeschneiderten Karten für Organisationen und Unternehmen auf der ganzen Welt. Vom autonomen Fahren über nahtlose Logistik bis hin zu neuen Mobilitätserlebnissen ermöglicht HERE seinen Partnern und Kunden Innovationen, während sie gleichzeitig die Kontrolle über ihre Daten behalten und Datenschutz sicherstellen können. Mehr über HERE und wie das Unternehmen die Welt voranbringt finden Sie unter here.com.

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